Geschichten aus der Oase – Heidi & Manfred Semlitch

18. Oktober 2021 / Oase am Rhein / Oase Gruppe / Allgemein

Die Bewohnerschaft der verschiedenen Oase Standorte ist so vielfältig wie das Leben, doch eines haben alle Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam: Sie schätzen das selbstbestimmte Leben im Alter, das ihnen das Wohnen an einem der Oase Standorte ermöglicht. So auch Heidi und Manfred Semlitch, die uns in einem Interview aus ihrem Leben erzählt haben.

Gemeinsam durchs Leben & den Lebensherbst

Das Ehepaar Semlitch wohnt in einer Attikawohnung in der Oase am Rhein und hat sich ganz nach seinen Wünschen und Bedürfnissen eingerichtet. Nach ihrer Geschichte gefragt, haben sie viel zu erzählen, denn sie sind schon lange verheiratet und haben gemeinsam so einiges erlebt. Heidi Semlitch ist ein Kriegskind aus dem Osten Polens und hat nach ihrer Matura das Chemie-Studium in Breslau begonnen. Doch dann hat der zweite Weltkrieg alles verändert und Frau Semlitch nicht nur das Studium unterbrechen lassen, sondern sie über einige Umwege nach Graz geführt, wo sie in einem Bauschutt-Labor für Mineralogie eine Halbtagesstelle aufgenommen hat.

In Graz haben Heidi und Manfred sich dann auch kennengelernt, im Labor während des Chemie-Studiums, das sie beide erfolgreich abgeschlossen haben – Manfred sogar als Doktor der Chemie. Obschon die beiden danach eigentlich gerne nach Kanada gegangen wären, hat das Leben sie nach Westeros in Schweden geführt, wo Manfred als technischer Physiker eine Stelle fand. “Die Sprache haben wir mit der Naturmethode gelernt. Ich habe Heidi ein dickes Geschichtsbuch auf Schwedisch gebracht und ich selbst habe Pipi Langstrumpf auf Schwedisch gelesen”, erinnert sich Manfred schmunzelnd während Heidi im Hintergrund lacht.

Die Suche nach einem besseren Schulsystem für die mittlerweile zwei vorhandenen Kinder hat die Semlitchs dann in die Schweiz geführt, wo Manfred eine Stelle bei Sulzer im Forschungslabor annahm. Als Ressortleiter entwickelte er dort die Untersuchungsmethoden in der Kristallographie weiter und wurde der Spezialist für Feinuntersuchungen mit Elektronenstrahlung. So kam es auch, dass er massgeblich an der Entwicklung der noch heute verwendeten Baustoffe für Hüftprothesen beteiligt war. “Er war die Schuttablagestelle für die Sorgen aller und kam so von der Kristallographie zur Medizinaltechnik”, fasst Heidi Semlitch den Werdegang ihres Mannes zusammen.

Eins merkt man beim zuhören sofort: Die beiden haben ein ganzes Leben zusammen verbracht, kennen sich in und auswendig und ergänzen sich perfekt.

Selbstbestimmt & trotzdem sicher – die perfekte Kombination

Wie ist es also für zwei so selbständige und aktive Persönlichkeiten, wenn sie im Herbst des Lebens ankommen? “Wir haben lange nach einem Ort gesucht, der einem Freiheit gewährt und trotzdem einen Pflegeanschluss hat”, so Heidi Semlitch dazu. Es war den Semlitchs wichtig, dass sie weiterhin selbständig ihren Haushalt führen können, denn das haben sie ein Leben lang getan. Nach langer Recherche ist Herr Semlitch dann online auf ein Video der Oase Präsidentin Beatrice Tschanz und damit auf die Oase Gruppe gestossen – und der Rest ist Geschichte. Innert einer Woche haben die Semlitchs die Unterlagen der Oase studiert, die Oase Am Rhein besichtigt und sich für eine freie Attikawohnung entschieden. “Die grosse Schiebetüre, die den Essplatz und die Wohnküche auf die Terrasse erweitert und der Anblick auf das Grüne direkt am Rhein haben uns umgehauen, es ist der Hammer!”, so Manfred Semlitch.

Dabei haben die Semlitchs gemeinsam mit einem Coach die Wohnung ganz nach ihren Bedürfnissen gestaltet und sind wunschlos zufrieden. Auch den in der Wohnung eingebauten Notfallknopf haben sie bereits mehrmals genutzt und so von der doppelten Unterstützung und Hilfe profitiert. Denn nicht nur wurde dadurch direkt der Notfall im Kantonsspital gerufen, sondern auch die Pflegefachpersonen der Oase, die sich gleichzeitig sowohl um den Kreislauf von Frau Semlitch gekümmert als auch Herr Semlitch unterstützt haben.

Manfred Semlitch bringt es wunderbar auf den Punkt: “Dank der Oase muss man sich nicht sofort auf die letzte Linie zurückziehen und einfach warten, bis es zu Ende ist, sondern kann schrittweise eine Linie nach der anderen gehen und die Pflege in der eigenen Wohnung beziehen”. Frau Semlitch pflichtet ihrem Man bei und meint dazu: “Wir fühlen uns wunderbar wohl, weil einerseits so viel Grün da ist, wir uns frei bewegen können und keine Vorschriften einhalten müssen, die über das übliche hinaus gehen